Wer kennt es nicht – der Wecker klingelt und es ist draußen noch stockdunkel. Gefühlt ist es noch Mitternacht und am liebsten würde man sich umdrehen und gleich mehrere Stunden weiterschlafen. Aber nein, der Alltag ruft. Insbesondere in den Wintermonaten kann uns Energie und Antrieb fehlen, was das Tagtägliche erheblich anstrengender macht. Dies hat nicht unbedingt etwas mit der Kälte zu tun, sondern vielmehr mit der Dunkelheit und unserem Biorhythmus. Was Du gegen den Winter Blues tun kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Wie fast alle Organismen haben wir Menschen einen 24-Stunden-Rhythmus (zirkadianen Rhythmus). Das heißt, dass unser Verhalten und unsere körperlichen Funktionsabläufe, wie Stoffwechsel, Kreislauf oder Körpertemperatur, in Verbindung mit einem 24-Stunden-Zyklus stehen, der vor allem durch den täglichen Hell-Dunkel-Wechsel beeinflusst wird.
Wenn die Dunkelheit einbricht, werden wir müde. Der Körper spürt, dass es Zeit wird, den Tag zu beenden und seine Funktionen runterzufahren. Wenn es hell ist, verspüren wir eher das Bedürfnis aktiv zu sein und fühlen uns wach. Grund hierfür ist u.a. unser Hormon-haushalt, denn bei Dunkelheit produziert unser Körper das Schlafhormon Melatonin, welches wie der Name schon sagt, schläfrig macht. Bei Tageslicht hingegen produziert der Körper durch die UV-Strahlung Serotonin. Ein Hormon, was auch als stimmungsaufhellendes oder Wachhormon bekannt ist. Solange also ein gutes Verhältnis beim Hell-Dunkel-Wechsel besteht, besteht keine Gefahr des Winter Blues. Wenn der Winter jedoch einbricht, die Tage kürzer und Nächte länger werden, kann unser Hormonhaushalt ins Ungleichgewicht geraten. Zu dieser Zeit ist es besonders wichtig Maßnahmen zu ergreifen, um auch in der dunklen Jahreszeit glücklich und fit zu bleiben.
1. Morgens nach dem Aufstehen einen Spaziergang machen
Bewegung ist für den Körper essenziell. Tageslicht ebenso. Daher ist der Beste Weg für einen guten Start in einen dunklen Wintertag ein Spaziergang draußen. Selbst bei Regen oder einer dicken, trüben Wolkendecke bleibt der Effekt der Sonnenstrahlen erhalten. Die frische Luft setzt im Körper außerdem den „Botenstoff des Glücks“ Dopamin frei. Der Körper erhält somit durch einen morgendlichen Spaziergang Signale, um in den Tag zu starten und die Melatonin Produktion runterzufahren. Eine super Voraussetzung für einen wachen und starken Tag!
2. Regelmäßig Sport treiben
Sport treiben ist in der dunklen Jahreszeit besonders wichtig. Denn jegliche Art von Bewegung hilft, Serotonin auszuschütten. Dabei ist die Sport- oder Bewegungsart egal, ob Joggen, Stretching, Kraftsport, Yoga oder einfach ein Spaziergang. Hauptsache der Körper kommt in Bewegung und der Kreislauf in Schwung. Dass regelmäßiger Sport dauerhaft Müdigkeit und Trägheit entgegenwirken kann, ist seit vielen Jahren wissenschaftlich bewiesen. Also nichts wie raus aus dem Pyjama und rein in die Jogginghose.
3. Eine ausgewogene Ernährung
Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung ist in der dunklen Jahreszeit besonders wichtig. Ausreichend Vitamine und Mineralien halten den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht, wodurch der Körper weniger Hochs und Tiefs ausgesetzt wird. Dennoch sind Kohlenhydrate im Winter wichtig, weil sie die Serotonin-Produktion zusätzlich anregen. Pasta und vorweg ein Salat sind schonmal ein gelungener Start für eine ausgewogene Ernährung. Auch das Stück Schokolade ist nach dem Essen willkommen, denn eine ausgewogene Ernährung schließt auch Leckereien ein. Diese sind gut für die Seele und für das Gemüt. Solange ein Gleichgewicht besteht und genügend frisches Obst und Gemüse ihren Weg auf den Teller finden, sind der kulinarischen Kreativität im Winter keine Grenzen gesetzt.
4. Reichlich Flüssigkeit trinken
Dehydrierung kann im Winter ebenso einen Einfluss auf das Gemüt und die Müdigkeit haben. Entgegen der beliebten Meinung, im Winter schwitze man weniger und bräuchte daher weniger Flüssigkeit, ist der Körper im Winter erheblichen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Durch den konstanten Wechsel zwischen Heizungsluft in Innenräumen und dicken Winterjacken draußen schwitzt der Körper mehr als man denkt, weshalb trinken im Winter genauso wichtig ist wie im Sommer. Am besten Wasser oder Tee und zwar reichlich. Warmgetränke mit zusätzlich wärmenden Eigenschaften (z.B. mit Ingerwurzel oder Schwarzem Pfeffer) regen den Kreislauf an und wärmen von Innen. Wer also besonders oft im Winter friert, greift am besten neben Wasser gleich noch auf diese Warmgetränke zu.
Unser Lieblingsgetränk im Winter findest Du auf unserem Rezeptblog.
5. Die richtige Umgebung schaffen
Eine ganz individuelle Maßnahme, um in den Wintermonaten das Wohlbefinden zu steigern. Sich in den eigenen Räumen wohlzufühlen steigert das Gemüt und lässt unsere Entspannungsphasen umso erholsamer sein. Wie wäre es mit ein paar Kerzen oder einer dicken Wolldecke auf dem Sofa? Auch Indoor Pflanzen können einen erstaunlich positiven Effekt auf unsere Innenräume haben, da sie nicht nur schön aussehen und Farbe in den Raum bringen, sondern gleichzeitig die Luft reinigen.
Es gibt viele Dinge, die man tun kann, um dem Winter Blues in der kalten Jahreszeit entgegenzuwirken. Oft sind es die simplen Dinge, die am wirksamsten sind, weil diese leicht und regelmäßig umzusetzen sind. Sie erfordern weder viel Zeit noch finanzielle Mittel. Auf den eigenen Körper zu hören und seine Bedürfnisse verstehen ist ein Grundpfeiler eines gesunden und glücklichen Lebens, ganz egal zu welcher Jahreszeit.